Berlin (dpa/tmn) – Herzrasen, Schwitzen oder Atemnot: So kann sich Angst äußern. Aber auch durch Zittern, Übelkeit, Brustenge und Schwindel. Manche Menschen bekommen diese Symptome, auch wenn sie sich gar nicht in einer bedrohlichen Situation befinden – sie haben eine Angststörung.
Betroffene fürchten sich vor Dingen oder Situationen, die für andere ganz normal sind oder haben übersteigerte Angst. Darauf weist das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hin. Laut dem ÄZQ ist ein Viertel der Menschen im Laufe des Lebens einmal betroffen.
Wer Angst vor Spinnen oder etwa im Fahrstuhl ein komisches Gefühl hat, hat noch keine Angststörung. Denkt man allerdings mehr als die Hälfte des Tages über seine Ängste nach, sollte man zum Arzt oder Therapeuten gehen. Das gilt auch, wenn Lebensqualität und Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, man depressiv wird oder Suizidgedanken hatte, man die Ängste mit Drogen oder Alkohol bekämpft oder die Partnerschaft oder der Arbeitsplatz durch die Angst gefährdet sind.
In der Regel lassen sich Angststörungen laut ÄZQ gut mit einer Psychotherapie behandeln. Je länger man wartet, desto schwieriger wird die Behandlung. Angststörungen bessern sich nur selten von alleine.
Aber auch Betroffene selbst können einiges tun: Vor allem sollte man sich den angstauslösenden Situationen stellen. Wem das schwer fällt, der geht am besten in kleinen Schritten vor. Außerdem sollte man sich klarmachen, dass Herzrasen, Schwindel und Co. in den entsprechenden Situationen keinen Herzinfarkt oder ähnlich schwere Folgen haben. Für Betroffene empfiehlt es sich außerdem Hilfe von Freunden oder der Familie anzunehmen – schließlich lassen sich Krisen gemeinsam besser meistern. Und nicht zuletzt sollte man sich bewusst machen, dass die Behandlung einer Angststörung Zeit braucht.
Es gibt unterschiedliche Arten von Angststörungen: Bei einer Panikstörung bekommen die Betroffenen Angstanfälle – sogenannte Panikattacken. Menschen mit einer generalisierten Angststörung sind wegen anhaltender Ängste angespannt und unruhig. Wer eine soziale Phobie hat, fürchtet sich vor negativen Urteilen anderer. Die Angst etwa vor Spinnen gehört zu den spezifischen Phobien – der Angst vor einzelnen Dingen oder Situationen.