Sa. Nov 9th, 2024

    Rauchen begünstigt nicht nur körperliche Erkrankungen, sondern erhöht auch das Risiko, psychische Störungen zu entwickeln. Andersherum verleiten psychische Erkrankungen scheinbar zum Zigarettenkonsum. Auf lange Sicht verschlimmern sich dadurch die Symptome, eine Entwöhnung trägt zur Besserung bei.

    Von rund 4400 Teilnehmern der US-amerikanischen National Comorbidity Study rauchte etwa jeder Fünfte derjenigen ohne psychische Symptomatik, berichteten Professor Dr. Karen Lasser und Kollegen im Jahr 2000 im Journal »JAMA« (DOI: 10.1001/jama.284.20.2606). Im Vergleich dazu griff etwa jeder dritte Mensch mit sozialer Phobie täglich zu Zigaretten, jeder zweite mit generalisierten Angststörungen und sogar zwei von drei Patienten mit bipolaren Störungen. Auch stieg mit der Schwere der Erkrankung die Anzahl der konsumierten Zigaretten sowie deren Nicotingehalt. Ob Tabakrauch tatsächlich psychische Störungen verursacht oder mental labile Menschen eher zu selbst schädigendem Verhalten neigen, das weiß allerdings bislang niemand genau. Bei den meisten Studien würden andere möglicherweise ursächliche Faktoren nicht berücksichtigt, erklärt Kröger: »Man schaut, wer raucht und dann, wer depressiv geworden ist.«

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