Di. Mrz 19th, 2024

Es gibt mehrere verschiedenen Medikamente die zur Behandlung der Sozialen Phobie geeignet sind. Jedes Medikamente hat Vor- und Nachteile.

Meta-Analysen haben gezeigt das diese Medikamente kleine bis mittelgroße positive Verbesserungen bei der Behandlung der Sozialen Phobie bringen können.

Dies bedeutetet, das verschiedene Arten von Medikamenten bei der Sozialen Phobie nützlich sein können und die Symptome verbessern können.

Benzodiazepine 

Benzodiazepine sind die bekannteste und am häufigsten verwendeten angstlösenden Subtanzen.  Sie wirken über einen spezifischen Rezeptor am Gehirn. Die Wirkstoffe wirken in der Regel angstlösend, krampflösend, muskelentspannend, beruhigen, emotional dämpfend. Benzodiazepine haben eine hohe Suchtgefahr. Daher sollten sie nur wenn unbedingt notwendig und immer nur für kurze Zeit in genauer Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. Wichtig ist außerdem, dass Benzodiazepine nicht abrupt abgesetzt werden dürfen, sondern die Dosis schrittweise im Lauf mehrerer Wochen reduziert wird. Ansonsten kann es zu starken Entzugssymptomen wie Schlafstörungen, Unruhe, Angst und sogar zu epileptischen Anfällen kommen. Daher sollten diese nicht die erste Wahl bei der Behandlung der Sozialen Phobie darstellen.

Betablocker 

Betablocker werden in der Regel vor einer Angstbesetzten Situation eingenommen um die Symptome der Angst zu lindern. Diese wirken allerdings nicht direkt auf die Angst. Sie führen jedoch dazu, dass die Wirkung der Stresshormone Adrenalin  und Noradrenalin auf den Körper, insbesondere das Herz verringert wird. Trotz Angst steigen Herzrate und Blutdruck dann weniger stark an, Dies kann dazu beitragen, den Teufelskreis zwischen körperlichen Symptomen und Angst zu Unterbrechen.  Für eine Langzeitbehandlung sind Betablocker nicht geeignet. Nebenwirkungen können Müdigkeit, Benommenheit, lebhafte Träume und niedergeschlagene Stimmung sein. Bei Asthma und bestimmten Herzerkrankungen sollten keine Betablocker eingenommen werden.

Reversible Monoamin-Oxidase (MAO-) Hemmer

In der medikamentösen Behandlung der Sozialen Phobie kann der MAO-Hemmer Moclobemid eingesetzt werden. Aufgrund der im Vergleich zu den SSRI und SSNRI häufigeren Nebenwirkungen wird er jedoch zumeist erst als Mittel der zweiten Wahl genutzt, falls die erstgenannte Wirkstoffe keine ausreichende Wirkung zeigen oder nicht vertragen werden. Der Nachteil der MAO-Hemmer sind häufig auftretende unerwünschte Begleiterscheinungen. Denn das blockierte Enzym wirkt beim Abbau zahlreicher Botenstoffe mit, deren Stoffwechsel ebenfalls gestört ist. Deshalb kann es zu gravierenden Nebenwirkungen kommen wie zum Beispiel Bluthochdruck, aber auch Mundtrockenheit, Schwindel oder Kopfschmerzen. Recht häufig treten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auf.

Selektive Serotonin-Rückaufnahme-Hemmer (SSRIs)

SSRIs sind die erste Wahl bei der Behandlung der Sozialen Phobie. SSRI lösen Angst, hellen die Stimmung auf und wirken aktivierend. Doch ihr Effekt tritt deutlich verzögert ein. Ein Patient muss etwa zwei bis drei Wochen warten, bis sich seine Symptome spürbar bessern. Im Vergleich zu anderen Antidepressiva haben SSRI weniger Nebenwirkungen. Zu Beginn der Behandlung kann es zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Unruhe, Schlafstörungen und Probleme der Verdauung kommen.

Selektive Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme- Hemmer (SNRI)

SNRI zielen darauf ab, die Konzentration der Botenstoffe Serotoin und Norardenalin im so genannten synaptischen Spalt zwischen den Nervenzellen zu erhöhen und so das „Ungleichgewicht“ dieser Botenstoffe bei Angsterkrankungen wieder auszugleichen. In der Regel dauert es mindestens 4 Wochen bis ein deutlicher Effekt eintritt. Bei SNRI kann es zu Beginn der Einnahme zu Kopfschmerzen, einem beschleunigten Herzschlag und zum Teil zu Unruhe kommen.Bei abruptem Absetzen von SNRI können Entzugserscheinungen auftreten. Die dabei auftretenden Symptome werden im Vergleich zu denen von SSRI als stärker empfunden. Ein langsames Ausschleichen ist daher ratsam.

Von Sebastian

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