Sa. Jul 27th, 2024

    Naturheilmittel zur Behandlung von Angststörungen

    Passionsblume – Passiflora

    Passionsblume

    Die Blätter von Passionsblumen (Passiflora incarnata) werden in der Pflanzenheilkunde gegen nervöse Unruhe, Anspannung, Reizbarkeit oder Angstzustände und damit zusammenhängende Schlafstörungen, Rückenschmerzen und Verspannungen oder Herzbeschwerden oder Magen- Darmbeschwerden eingesetzt, ferner auch bei depressiver Verstimmung, Hysterie oder Asthma. 

    Es sind keine Nebenwirkungen bekannt. Über die Verträglichkeit während der Schwangerschaft gibt es keine umfangreichen Erfahrungen.Die Blätter und die Stängel können sowohl frisch als auch getrocknet als Tee getrunken werden und sind auch als Fertigpräparate erhältlich. Daneben werden viele Kombinationspräparate, teilweise auch als Saft, angeboten, zum Beispiel mit Baldrian, Johanniskraut, Hopfen, Melisse oder Weißdorn gemischt.

    Lavendel

    Lavendel

    Lavendelblüten haben leicht beruhigende, blähungswidrige und gallentreibende Eigenschaften. Man nutzt dies zur Milderung folgender Beschwerden: Innere Unruhe, nervöse Erschöpfung, Einschlafstörungen, Migräne, auch bei nervösen Magen-Darm- und Gallenbeschwerden. Den potentiellen Nutzen von Lavendelöl bei Angststörungen konnte eine 2014 publizierte Doppelblindstudie nachweisen. Die beruhigende Wirkung wird auch in der Aromatherapie genutzt. Dort wirkt wohl das verdunstete Linalylacetat.

    Baldrian

    Baldrian

    Für den zulässigen, häufig propagierten Einsatz von Baldrianpräparaten bei der Behandlung von Angststörungen ergibt sich keine ausreichende Evidenz. Einige Studien bescheinigen einer Baldrian-Johanniskraut-Kombination jedoch eine gute Wirksamkeit bei Depressionen und Angstzuständen. Bei nervösen Herzbeschwerden kann Baldrian die Tagesbefindlichkeit (Konzentration, Leistungsfähigkeit) bessern. Wie bei allen Arzneimitteln können Interaktionen mit anderen Medikamenten auftreten.

    Johanniskraut 

    Johanniskraut

    Psychovegetative oder funktionelle Störungen sowie Angstzustände können positiv beeinflusst werden, wohl aber nur, wenn sie im Rahmen eines depressiven Zustandsbildes beeinträchtigen. Lässt sich – durch geeignete, d. h. ausreichend hoch dosiert und lang genug eingenommene Johanniskraut-Behandlung – das depressive Gesamtbild aufhellen, fallen auch die zusätzlichen Beschwerden wie Angst und psychovegetative Beeinträchtigungen weg. Eine konkrete angstlösende Wirkung hat Johanniskraut aber wahrscheinlich nicht.

    Deshalb ist es bei Angstzuständen, nervöser Unruhe und psychovegetativen Störungen, die nicht mit einer depressiven Stimmungslage zusammenhängen, kaum die geeignete Substanz allein. Dafür gibt es andere Pflanzenheilmittel oder die Kombination aus Johanniskraut mit Baldrian und/oder entsprechenden Phytopharmaka.

    Hopfenzapfen – Lupuli strobuli

    hopfen

    Der Wirkstoff des Hopfens (Humulus lupulus) sind seine weiblichen Blüten: die Hopfenzapfen (Lupuli strobuli). Sie haben einen positiven Einfluss auf den Schlaf und können Schlafstörungen entgegenwirken. Wie die Zapfen ihre Wirkungen im menschlichen Körper genau entfalten, ist derzeit noch nicht ganz geklärt. Fakt ist aber, dass sie nachweislich gegen Nervosität und Unruhe, bei Übererregbarkeit, Schlafstörungen und Angstzuständen wirken.

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