So. Dez 8th, 2024

    Bislang gingen klinische Studien davon aus, dass Betroffene von sozialen Ängsten (Soziale Phobie) ein zu geringes Serotoninniveau (ein Neurotransmitter im Gehirn) hätten, weshalb bestimmte Medikamente der SSRI-Reihe eingesetzt wurden. Nun belegte eine Studie der Forscher Mats Fredrikson und Tomas Furmark an der Universität Uppsala das Gegenteil, was Auswirkungen auf die Behandlung mit diesen Medikamenten haben könnte, die auch bei Depressionen zur Stimmungsaufhellung eingesetzt werden.
    Menschen mit sozialen Ängsten hätten demnach in Wirklichkeit ein zu hohes Serotonin-Niveau, was mitverantwortliches Problem der Überaktivität des Furchtzentrums sein. Das heißt, je höher der Serotoninspiegel (besonders durch Einnahme von Medikamenten, die diesen anregen), desto intensiver die sozialen Ängste. Besonders SSRI-Medikamente, die die Menge an Serotonin im Gehirn steuern und damit Betroffene „unängstlicher“ machen sollen, würden damit das Gegenteil auslösen. Zu den SSRI-Medikamenten gehören laut psylex.de

    Citalopram,
    Desvenlafaxin,
    Escitalopram,
    Fluoxetin,
    Fluvoxamin,
    Paroxetin,
    Sertralin,
    Venlafaxin,
    Vortioxetin.

    Die beiden Forscher an der Uppsala Universität maßen die Signalübermittlung von Serotonin im Gehirn und stellten fest, dass zu viel Serotonin in einem Teil des Furchtzentrums, der Amygdala, produziert wird, während das Gehirn der Betroffenen gleichzeitig auch zuviel Serotonin zu den Nervenzellen „zurückpumpt“, ein Versuch des Gehirns, den Überschuss an Serotonin auszugleichen, so Studienautor Andreas Frick in JAMA Psychiatry.

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