Wer Angst vor Spinnen hat, kann sich therapieren lassen. Einer neuen Studie zufolge ist die Phobie am besten morgens therapierbar. Der Grund: Der Spiegel des Hormons Cortisol, das Lernprozesse fördert, ist morgens erhöht.
Angststörungen lassen sich offenbar besser morgens behandeln. Das zeigt eine Studie der Saar-Uni. Demnach ist eine Therapie gegen Spinnenphobie mit Sitzungen am Morgen weitaus wirksamer als eine Therapie am Abend. Die Wissenschaftlerinnen führen dies auf den höheren Cortisol-Spiegel des Menschen am Morgen zurück. Cortisol ist ein körpereigenes Hormon, das Lernprozesse fördert.
60 Patienten mit Spinnenphobien
Für die Studie wurden 60 Patienten mit Spinnenphobie ausgewählt. Alle Patienten wurden in einer jeweils dreistündigen Therapiesitzung gegen Phobie behandelt: davon 30 Patienten zwischen 8.00 und 11.00 Uhr, die anderen 30 Patienten von 18.00 bis 21.00 Uhr. Zusätzlich wurde der Cortisol-Spiegel aller Patienten mittels Speichelproben erhoben.
Morgentherapie erfolgreicher
Wie stark sich die Spinnenphobie aufgrund der Behandlung gebessert hatte, überprüften die Psychologinnen bei allen Patienten nach einer Woche sowie erneut nach drei Monaten. Das Ergebnis: Es zeigte sich, dass der Behandlungseffekt bei den Patienten mit Morgentherapie sowohl nach einer Woche als auch drei Monate später deutlich höher war. Im nächsten Schritt wollen die Wissenschaftlerinnen prüfen, ob sich dieses Resultat auch auf die Behandlung komplexerer psychischer Störungen wie einer sozialen Phobie oder Panikstörung übertragen lässt. (dpa/tmn)