Mi. Mai 15th, 2024

Als Soziale Phobie bezeichnet man ja eine soziale Ängstlichkeit bzw. die Angst in einer Gruppe unangenehm aufzufallen oder sich blamieren zu können. In der Folge resultiert dann in aller Regel ein Vermeidungsverhalten, d.h die Betroffenen meiden Gruppensituationen oder überhaupt die Öffentlichkeit.

Kinder mit einer ADHS-Konstitution gelten als besonders gefährdet für eine Soziale Phobie. Wobei mir persönlich ein wenig unklar bleibt, ob es sich wirklich um eine Soziale Angst oder aber eher um eine “reale” Erfahrung handelt.

Immerhin stossen viele ADHSler eben nicht nur auf Unverständnis, Stigmatisierung und Ausgrenzung. Sie verhalten sich ja auch aufgrund der syndromtypischen Besonderheiten im Bereich der Selbst- und Fremdwahrnehmung, der Emotionsreguation und Impulskontrolle eben im sozialen Raum wie “Sozial-Legastheniker”. Damit meine ich, dass sie eben wirklich auffällig sind.

Es geht also weniger darum, dass eine Befürchtung oder Angst da ist, dass es auffällig sein könnte. Das Verhalten ist “anders”. Und damit auch das Gefühl bzw. die Wahrnehmung, “anders als die Anderen” zu sein.

Gerade in der letzten Zeit habe ich einige ADHSler kennengelernt, die sich mehr oder weniger selber die Diagose Soziale Phobie gegeben haben. Die aber alles andere als phobisch in Gruppen sind. Die eher versuchen, die Kontrolle oder sogar Führungssituation in der Gruppe einzunehmen. Aber denen auch schlicht und ergreifend soziale Erfahrungen fehlen, die durch die emotionale Entwicklungsverzögerung der Selbststeuerung und/oder schlicht Mangel an Übung in Gruppensituationen zu bizarren Verhalten führt.

Quelle: ADHS-Spektrum

Von Sebastian

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