Fr. Mrz 29th, 2024

Körperlicher Kontakt ist die beste Medizin gegen Kinderängste. Eine Umarmung und Händchenhalten helfen den Kleinen mehr als Erklärungen, heißt es vom Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Haben Kinder Angst, hilft ihnen meist körperliche Nähe. „Ein schlichtes In-den-Arm-Nehmen oder die Hand des Kindes zu halten, kann oft hilfreicher sein als Worte“, erklärt Ingo Spitczok von Brisinski vom Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP). Es sei ganz normal, dass Kinder in jeder Entwicklungsstufe Ängste hätten – vor Gegenständen, Tieren oder bedrohlichen Momenten ebenso wie irreale Ängste vor Gespenstern, Monstern und ungewohnten Situationen, die sie nicht einschätzen könnten.

Umarmung wirksamer als ein „Stell dich nicht so an“

Vor allem kleinere Kinder könnten ihre Gefühle mit ihrem Verstand oft noch nicht erfassen. Auch wenn Eltern viele der manchmal fantasievollen Ängste als überzogen und unbegründet ansehen, sollten sie diese ernst nehmen. Problematisch seien vor allem Aussagen wie „Stell dich doch nicht so an“. Die sollten Eltern vermeiden. Sie gäben dem Kind zu verstehen, dass seine Gefühle nicht angemessen seien und Angst am besten unterdrückt werde.

Keiner muss sich für seine Ängste schämen

Stattdessen sei es wichtig, dem Kind mitzuteilen, dass es sich für die Ängste nicht zu schämen braucht. Auch die Erklärung, dass jeder Mensch sich vor etwas fürchtet und dass Angst in bestimmten Situationen auch sinnvoll ist, sei hilfreich. Der Kinderarzt rät zum aufmerksamen Beobachten des Nachwuchses, denn Kinder redeten nicht immer über ihre Sorgen. Angst könne sich auch durch Klammern, dem Vermeiden bestimmter Situationen, in Schlafstörungen und Kopf- und Bauchschmerzen äußern.

Babys hätten im neunten Monat plötzlich Angst vor Fremden, Einjährige entwickelten Trennungsängste. Drei- und Vierjährige fürchten sich vor der Dunkelheit oder bösen Figuren. Mit dem Schuleintritt könnten sich Leistungsängste und soziale Phobien entwickeln. Wenn Ängste den Alltag stark und anhaltend beeinträchtigen, sollten sie mit professioneller Hilfe behandelt werden, sagt der Psychologe. Die Heilungschancen seien gerade im Kindesalter gut.

Quelle: onmeda.de

Von Sebastian

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