In der Theorie und Praxis der Psychoanalyse und der von ihr abgeleiteten psychodynamischen Therapieverfahren wurde Angst schon früh als ein Kernproblem für die Pathogenese verschiedener psychischer Störungen angesehen.Einige bis heute unverändert gebliebene Überlegungen zur Angst entwickelte Freud in seinem 1926 erschienenen Aufsatz: „Hemmung, Symptom und Angst“. Freud interpretierte damals die Funktion des Angstaffekts vor allem als eine Art Warn- bzw. Gefahrsignal, das vom Ich bei Gefahrsituationen ausgelöst wird. Die Angstauslösung hat dabei vor allem den Zweck, adaptive Verhaltensweisen in Gang zu setzen, um der Gefahr besser begegnen zu können: so fördert die Angst als direkte Reaktion auf eine äußere Bedrohung rasch die Bereitstellung von maximaler körperlicher Kraft, um je nach Einschätzung der eigenen Kräfte entweder anzugreifen oder aber die Flucht zu ergreifen.
weiterlesen: Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie von Angststörungen