Neue Zahlen über Depressionen warnen vor einer bundesweiten Über-Diagnostik. Je mehr Ärzte in der Nähe, desto mehr Menschen gelten als psychisch krank. Die Rede ist hier von 43-fachen Schwankungsbreiten.
Die Deutschen haben psychische Probleme: Rund 15 Prozent aller Krankentage mit ärztlichem Attest entfallen auf psychische Erkrankungen. Die durchschnittliche Krankheitsdauer liegt bei 40 Tagen. Antriebs- und Stimmungsstörungen, zu denen auch Depressionen zählen, machen einen Großteil davon aus und verursachen im Schnitt sogar 58 dokumentierte Ausfalltage pro Erkranktem. Die Krankentage wegen seelischer Leiden haben sich seit 2003 mehr als verdoppelt, die Falldauer stieg in zehn Jahren um 25 Prozent. Das ist das Ergebnis des „Gesundheitsatlas 2015 – Blickpunkt Psyche“ der Betriebskrankenkassen (BKK).