Sie gilt als heimliche Volkskrankheit: Weltweit leidet etwa jeder siebte Mensch einmal im Leben an einer Depression, rund 12 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen. Depressive fühlen sich niedergeschlagen und haben keine Freude mehr an Dingen, für die sie sich zuvor begeistert haben. Sie sind oft erschöpft, müde und antriebslos; allein das morgendliche Aufstehen ist für sie eine Qual. Sie können sich schlecht konzentrieren und grübeln viel über eigene Unzulänglichkeiten.
Da viele aus Scham über ihr Leiden schweigen oder Ärzte die Erkrankung häufig nicht erkennen, mündet die für Depressionen typische Hoffnungslosigkeit schätzungsweise bei jedem zehnten Betroffenen in den Suizid. Jedes Jahr nehmen sich rund 10 000 Menschen das Leben, etwa doppelt so viele, wie bei Verkehrsunfällen sterben. Dem stehen schätzungsweise fünf bis zehn Mal so viele Suizidversuche gegenüber, die aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht erfasst werden.
Typische Warnzeichen sind der Rückzug von sozialen Kontakten, aber auch eine ungewöhnlich ruhige Stimmung, die oft nach dem gefassten Entschluss eintritt. Bei neun von zehn Selbsttötungen lag eine psychische Erkrankung vor, davon in mehr als der Hälfte der Fälle Depressionen. Besondere Gefahr besteht, wenn eine depressive Phase gerade beginnt oder abklingt.
Hier finden Sie eine Zusammenstellung aller Artikel, die in „Gehirn und Geist“, „Spektrum der Wissenschaft“ und bei „Spektrum.de“ zu diesem Thema erschienenen sind.