Fr. Mrz 29th, 2024

Klaustrophobie, umgangssprachlich besser bekannt als Platzangst, beschreibt die unkontrollierbare Angst von Menschen, die ausbricht, sobald sie sich in geschlossenen Räumen aufhalten. Schon das Schließen einer Tür reicht dabei als Auslöser für eine extreme Angstreaktion, die Panikattacken, Hyperventilieren und Schweißausbrüche beinhalten kann. Situationen in geschlossenen Räumlichkeiten werden von Betroffenen mit klaustrophoben Ängsten so lebensbedrohend wahrgenommen, dass sie körperlich stark reagieren und sofort versuchen aus dieser Situation zu flüchten. Nicht betroffene Außenstehende können diese Angstattacken meist nur schwer nachvollziehen, da sie solche Situationen objektiv sehen und als vollkommen harmlos empfinden.

Die ursächlichen Gründe für eine Klaustrophobie können vielfältig sein, haben aber immer einen psychischen Anlass. Besonders häufig trifft es gestresste und bereits in ihrem Alltag überforderte Menschen, die nicht selten unter gestörten oder beengenden zwischenmenschlichen Beziehungen leiden oder gar ein traumatisches Erlebnis erlitten haben. Ob und wie schwer die Phobie eintritt wird weiterhin durch die genetische Veranlagung eines jeden bestimmt. Dabei reagiert jeder Körper auf die Angstsituation auf seine ganz individuelle Weise. Diese Reaktionen können Schwindel, Herzrasen und Schweißausbrüche beinhalten und sogar bis zur Atemnot gehen. Die Ausprägung dieser körperlichen Reaktionen kann so extrem sein, dass eine regelrechte Todesangst ausgelöst wird.

Besonders belastend für Betroffene ist die Angst vor der Angst, denn es ist schier unmöglich im alltäglichen Leben allen geschlossenen Räumlichkeiten aus dem Weg zu gehen. Das fängt bei öffentlichen Verkehrsmitteln an und hört bei Firmenveranstaltungen auf. Betroffene versuchen diesbezüglich nicht selten den vermeintlich leichteren Weg zu gehen, dieser führt jedoch früher oder später in einen Isolationszustand.
Der Ausbruch aus dieser Isolation und die Überwindung der Angst gelingt meist nur mit Hilfe einer Therapie. Im Rahmen der Therapie versuchen die Betroffenen zusammen mit ihrem Psychologen die Gründe der Platzangst zu erkennen. Dies ist ein wichtiger Schritt im Umgang und der Bekämpfung der Angst. Therapeutisch relevant ist weiterhin die Vermittlung von Verhaltenstechniken, zum Beispiel Atemtechniken, die in Akutsituationen der Kontrolle oder sogar Überwindung der Angst dienen können. Weiterhin werden die Betroffenen von ihrem Therapeuten ganz gezielt, aber behutsam in Situationen gebracht, die normalerweise eine Angstreaktion auslösen würden. Dabei sollen einst beengende und angstauslösende Situationen als harmlos wahrgenommen und die Betroffenen an diese gewöhnt werden. Neben diesen therapeutischen Wegen ist auch begleitend eine medikamentöse Behandlung denkbar und nützlich.

Egal welche Form der Therapie der richtige Weg ist: Klaustrophobie schränkt die eigene Lebensqualität ein und isoliert Menschen. Das Eingestehen der Angst und die Hilfe eines Therapeuten sind die wichtigsten Schritte auf dem Weg raus aus der Angst.

Quelle: vistano-portal

Von Sebastian

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