Es war mitten im Winter, im Februar. Alles fing damit an, dass ich nicht mehr schlafen konnte. Natürlich hatte ich Ähnliches schon vorher gekannt, wie wohl jeder Mensch. Aber dies hier war etwas anderes. Meine Matratze schien unter Strom zu stehen, mein Herz jagte. Alle Mittel, die ich sonst nutzte, halfen nichts. Die Nacht verging, draußen wurde es hell. Verzweifelt stand ich auf und fuhr zur Arbeit.
Nach der ersten durchwachten Nacht ging es mir noch gut. Ich absolvierte mein Tagesprogramm und fuhr nach Hause. Als ich am Abend zu Bett ging, fing das Ganze von vorne an. Ich wurde einfach nicht ruhig, tigerte umher. „Ich kann nicht mehr schlafen“, sagte ich zu meiner Frau, „irgendetwas tickt in mir.“ Am Morgen klapperte ich vor Kälte und hatte ein pelziges Gefühl auf der Zunge.
Ich spürte, dass in meinem Körper etwas durcheinandergeriet. Ich musste diese Störung in den Griff bekommen. Und glaubte, dafür eine gute Gegenstrategie zu haben: das „positive Denken“. Weil ich seit meiner Jugendzeit manchmal unter Ängsten und seltsamen Körpersymptomen litt, besaß ich eine kleine Sammlung von Ratgebern. Sie trugen Titel wie „Gefühle verstehen – Probleme bewältigen“ oder „Sorge dich nicht – lebe!“. Sie sagten mir, dass ich mit motivierenden, positiven Gedanken jedes Problem packen könne. Und so würde es auch dieses Mal funktionieren.
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