Di. Jul 16th, 2024

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    Soziale Phobie rührt häufig von negativen Erfahrungen her und auch genetische Komponenten werden diskutiert. Zusätzlich spielt das Erziehungsverhalten eine nicht unbedeutende Rolle in der Herausbildung sozialer Ängste bei Kindern.

    „Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder soziale Ängste entwickeln ist dann höher, wenn Eltern auch soziale Ängste haben“, weiß Psychologin Katharina Gaudlitz. In diesen Fällen findet die Eltern-Kind-Kommunikation auf eine andere Art und Weise statt. Eltern mit sozialer Phobie erziehen ihre Kinder häufig in stark perfektionistischer Manier.

    „Wenn ich Angst vor der Bewertung anderer habe, schaue ich natürlich, dass ich mich möglichst immer „richtig“ verhalte und keine Fehler mache.“ Diese Herangehensweise an das eigene Verhalten wird von Eltern mit sozialer Phobie offenbar auch auf das Verhalten des Kindes übertragen. Es wurde beobachtet, dass dementsprechend jene Eltern ihren Kindern weniger Wärme und positive Zuwendung erteilen. Dafür erfahren deren Kinder häufiger Kritik und Zweifel an ihrer Leistung. Dabei vermutet Gaudlitz einen stärkeren Einfluss auf den Nachwuchs, wenn sich die soziale Angst schon vor der Geburt manifestierte, denn besonders im Säuglingsalter spielt das Bindungsverhalten der Eltern normalerweise eine große Rolle.

    In einer Psychotherapie würde der Behandler dementsprechend den Fokus auf die positiven Reize legen, die der Patient bereits aussendet und versuchen, diese in Zusammenarbeit mit ihm gegenüber seinem Kind zu verstärken.
    Psychologin Gaudlitz bekräftigt: „Es muss keine falsche Scheu bestehen, sich Unterstützung zu suchen“. Für Kinder muss es keineswegs abträglich sein, wenn Eltern sich in psychotherapeutischer Behandlung befinden – im Gegenteil: „Kinder finden erst einmal alles normal, was sie von den Eltern mitbekommen.“

    Wenn Sie Ihrem Kind also erklären, wie hilfreich diese Behandlung für Sie ist, wird sich dies nicht negativ auf Ihr Kind auswirken. Gaudlitz entkräftet diesen Glauben: „Letztlich reagieren Kinder sehr sensibel, wenn es den eigenen Eltern schlecht geht und umgekehrt wird es dem Kind besser gehen, wenn es den Eltern besser geht.“

    Quelle: Katharina Gaudlitz

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