Viele Kinder haben Ängste, zum Beispiel vor Gewitter, Dunkelheit oder dem Alleinsein. Andere trauen sich nicht, vor der Klasse zu sprechen oder auf fremde Kinder zuzugehen. Doch was passiert, wenn diese Ängste im Laufe der Zeit nicht besser werden? Das Institut für Psychologie der Universität Freiburg sucht für eine Studie Kinder im Alter zwischen neun und 13 Jahren mit schwächeren und starken Ängsten.
Ziel des Projekts ist, die Ursachen von solchen Angsterkrankungen bei Heranwachsenden zu untersuchen, um wirksamere und kindgerechte Therapien zu entwickeln. Etwa zehn Prozent aller Kinder und Jugendlichen leiden an besonders starken Ängsten, die ihren Alltag und ihre natürliche Entwicklung einschränken. Häufig haben sie Probleme in der Schule und ziehen sich vor ihren Eltern und ihrem sozialen Umfeld zurück. Bleiben soziale Phobien, Trennungsängste oder andere Angststörungen unbehandelt, besteht im Erwachsenenalter laut Expertinnen und Experten ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen.
Die Studie setzt sich aus drei Untersuchungen zusammen, die jeweils ein bis zwei Stunden dauern und über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen stattfinden. Zunächst geben Eltern und Kinder anhand eines Fragebogens und einer diagnostischen Befragung Auskunft über bestehende Ängste. Im zweiten Schritt zeigen Psychologinnen und Psychologen den Kindern am Computer Bilder von Gesichtern und erfassen dabei ihre Blickbewegungen und Gehirnströme. Im Anschluss befragt das Team die Kinder an drei Tagen telefonisch zu ihren Gefühlen in Alltagssituationen. Die dritte Untersuchung besteht aus einem Training, in dem die Kinder lernen, hilfreiche Gedanken einzusetzen und ihre Ängste abzubauen. Als Dankeschön erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Gutschein über 70 Euro. Ihre Eltern bekommen 30 Euro in bar.
Institut für Psychologie Freiburg