Fr. Okt 11th, 2024
    Eine generalisierte Angststörung trifft Frauen eineinhalb Mal öfter

    Die generalisierte Angststörung (GAD) ist eine häufige psychische Erkrankung, die durch anhaltende und übermäßige Sorgen gekennzeichnet ist. Studien zeigen, dass Frauen etwa eineinhalb Mal häufiger von dieser Störung betroffen sind als Männer. Diese geschlechtsspezifische Diskrepanz lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen.

    Biologische Faktoren

    Hormonelle Unterschiede spielen eine wichtige Rolle bei der erhöhten Prävalenz von GAD bei Frauen:

    – Östrogen und Progesteron beeinflussen die Aktivität von Neurotransmittern wie Serotonin, die an der Regulierung von Stimmung und Angst beteiligt sind[1].
    – Hormonelle Schwankungen während des Menstruationszyklus, der Schwangerschaft und der Menopause können die Anfälligkeit für Angstsymptome erhöhen[1].

    Soziokulturelle Einflüsse

    Gesellschaftliche Erwartungen und Rollenbilder tragen ebenfalls zur höheren GAD-Rate bei Frauen bei:

    – Frauen sind häufiger multiplen Stressoren ausgesetzt, wie der Vereinbarkeit von Beruf und Familie[3].
    – Gesellschaftliche Normen können Frauen dazu ermutigen, Sorgen und Ängste eher zu äußern als Männer[3].

    Psychologische Faktoren

    Unterschiede in Denkmustern und Bewältigungsstrategien spielen eine Rolle:

    – Frauen neigen eher zu Grübeln und Katastrophisieren, was das Risiko für GAD erhöht[2].
    – Männer greifen häufiger zu problematischen Bewältigungsstrategien wie Alkoholkonsum, was die Diagnose einer GAD maskieren kann[2].

    Diagnostische Aspekte

    Es gibt auch Hinweise darauf, dass diagnostische Verzerrungen zu der beobachteten Geschlechterdifferenz beitragen könnten:

    – Ärzte könnten bei Frauen eher geneigt sein, Angstsymptome zu erkennen und zu diagnostizieren[4].
    – Männer suchen möglicherweise seltener professionelle Hilfe bei psychischen Problemen, was zu einer Unterdiagnose führen kann[4].

    Fazit

    Die höhere Prävalenz der generalisierten Angststörung bei Frauen ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels biologischer, soziokultureller und psychologischer Faktoren. Ein besseres Verständnis dieser geschlechtsspezifischen Unterschiede kann dazu beitragen, gezieltere Präventions- und Behandlungsstrategien zu entwickeln und das Bewusstsein für die spezifischen Herausforderungen zu schärfen, denen Frauen in Bezug auf psychische Gesundheit gegenüberstehen.

    Quellen:
    [1] https://www.psychenet.de/de/psychische-gesundheit/informationen/generalisierte-angststoerung.html
    [2] https://www.dak.de/dak/gesundheit/psychische-gesundheit/psychische-erkrankungen/generalisierte-angststoerung_14000
    [3] https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/angsterkrankungen/
    [4] https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/generalisierte-angststoerung-symptome-und-behandlung/
    [5] https://www.frauengesundheitsportal.de/themen/psychische-erkrankungen/angststoerung/
    [6] https://www.schoen-klinik.de/soziale-phobie
    [7] https://www.ivah.de/patienten-psychische-stoerungen-soziale-phobie-entstehung-und-aufrechterhaltung.html
    [8] https://www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/angst/soziale-phobie/

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