Mi. Okt 16th, 2024

    Man kann zwei Arten von sozialen Ängsten unterscheiden:
    1. spezifische soziale Ängste
    2. generalisierte soziale Ängste

    Spezifische soziale Ängste

    Spezifische soziale Ängste (von den Fachleuten „Sozialphobie vom Leistungstyp“ genannt) beziehen sich auf Essen oder Schreiben in der Öffentlichkeit sowie auf bestimmte Leistungssituationen (Prüfung, Reden, sportliche Betätigung usw.). Die Angst bewirkt eine Hemmung von an sich vorhandenen Fertigkeiten und geht mit belastenden körperlichen Symptomen einher.

    Die Störung ist begrenzt auf spezifische Leistungssituationen vor den Augen anderer Menschen, während in allen anderen Bereichen eine gute soziale Funktionsfähigkeit gegeben ist. Eine Konfrontationstherapie ist oft hilfreich.

    Als Auslöser dient häufig ein einschneidendes Erlebnis (z.B. Ausgelachtwerden beim Stottern während eines Referats, Verspottung bei einer ungeschickten Turnübung, Händezittern beim Schreiben an der Tafel). Dabei trat – von den anderen oft unbemerkt – die erste Panikattacke oder eine panikähnliche Reaktion auf.

    Soziale Ängste vom Leistungstyp können aufgrund der damit verbundenen körperlichen Symptome zu einer plötzlichen Veränderung eines Jugendlichen führen, die der Umwelt völlig unerklärlich erscheint, vor allem wenn der Betroffene vorher als kontaktfreudig und selbstbewusst galt.

    Eine spezifische Sozialphobie beginnt durchschnittlich im 16. oder 17. Lebensjahr und hängt oft mit situativ bedingten Panikattacken zusammen. Die Beeinträchtigungen zeigen sich meist im schulischen und beruflichen Bereich.

    Generalisierte soziale Ängste

    Generalisierte soziale Ängste beziehen sich auf vielfältigste soziale Situationen und beruhen häufig auf einer allgemeinen Selbstunsicherheit, so dass ein Selbstsicherheitstraining angezeigt ist.

    Die Betroffenen fürchten sowohl öffentliche Leistungssituationen (vor anderen reden, essen schreiben usw.) als auch alle möglichen soziale Situationen (z.B. Kontaktaufnahme mit Fremden oder Personen des anderen Geschlechts).

    Im Laufe der Zeit kommt es zu schweren Beeinträchtigungen in allen Lebensbereichen, so dass soziale, schulische und berufliche Probleme auftreten.

    Die Störung ist oft mit einer depressiven Symptomatik oder mit Alkoholmissbrauch verbunden.

    Generalisierte soziale Ängste treten gewöhnlich schon sehr früh auf (durchschnittlich mit 11- 12 Jahren), jedenfalls vor dem 15 Lebensjahr.

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