Schüchterne und Menschen mit einer sozialen Phobie (Angst vor sozialen Situationen) denken meist, sie wirken negativ auf andere. Eine Studie zeigt nun, dass dies nicht so ist.
Kein Grund zur Angst
Extreme Schüchternheit und soziale Angst führen dazu, dass unter diesen Phänomenen leidende Menschen sich vor sozialen Situationen fürchten und diese vermeiden, sei es eine große Party oder nur ein gemeinsames Abendessen. Ein Teil der Symptome besteht darin, dass die Betroffenen meinen, andere würden negativ über sie denken. In Wirklichkeit haben andere Menschen jedoch ein viel positiveres Bild von ihnen als sie es selbst von sich haben.
In einer Studie wurden Menschen mit einer Sozialphobie und Freunde von ihnen befragt. Dabei zeigte sich, dass die von einer sozialen Angst Betroffenen ihre Rolle in der Freundschaft recht negativ sehen. Ihre Freunde jedoch nicht. Zwar war den Freunden bewusst, dass die andere Person soziale Schwierigkeiten hat. Sie haben die Rolle der Betroffenen in der Freundschaft auch als weniger dominant beschrieben. Aber ihr allgemeines Bild des Betroffenen und ihrer Freundschaft zu ihnen war viel positiver, wie in den Augen der Betroffenen. Die Angst, von anderen besonders negativ gesehen und aufgrund der Probleme mit der sozialen Angst nicht gemocht zu werden, ist demnach in Wirklichkeit unnötig. Das Selbstbild von Betroffenen mag (sehr) negativ sein, aber andere sehen sie ganz und gar nicht so negativ, sondern in viel positiverem Licht.
Wenn Sie Freunde oder Bekannte haben, die unter sozialen Ängsten leiden: zeigen Sie ihnen, dass Sie sie so akzeptieren wie sie sind und sagen Sie ihnen, dass Sie die Freundschaft wertschätzen.
Tipp für Betroffene:
Wenn Sie unter einer Sozialphobie oder unter starker Schüchternheit leiden, dann rufen Sie sich diese Erkenntnis immer dann ins Gedächtnis, wenn Sie denken, negativ auf andere zu wirken.
Quelle:Self and friend’s differing views of social anxiety disorder’s effects on friendships.