Ein wachsender Personenkreis im Landkreis Schwäbisch Hall befindet sich wegen Depressionen in Behandlung. Bei Männern war der Zuwachs in den vergangenen fünf Jahren besonders hoch.
Der Landkreis Hall liegt nach Angaben von Diplom-Psychologe Dirk Rennert, Gesundheitsberichterstatter bei der Betriebskrankenkasse BKK, „deutlich unter den Bundesdurchschnittswerten“: Sechs Prozent der BKK-Versicherten im Landkreis leiden unter Depressionen; das sind vier Prozent weniger als im BKK-Bundesdurchschnitt. Auch die AOK meldet im Haller Kreis weniger Depressionsfälle als in anderen Regionen. Die Zahlen der AOK gelten als besonders repräsentativ, da sie mit 43 Prozent aller Versicherten den größten Marktanteil besitzt. 5,4 Prozent der im Landkreis Hall bei der AOK Versicherten erhielten 2014 die Diagnose Depression, im benachbarten Hohenlohekreis waren es 7,2 Prozent, im Landkreis Main-Tauber sogar 9,9. Dabei haben alle Kreise eines gemein: einen jährlichen Anstieg von rund einem halben Prozent. Eine weitere Besonderheit ist zu beobachten: Der Anteil an Frauen ist stets höher als der der Männer. 2014 waren es fünf Prozent mehr. Doch das vermeintlich starke Geschlecht holt auf: 2014 lag die Zuwachsrate bei Männern mit diagnostizierter Depression bei knapp neun Prozent. Bei den Frauen war die Quote um ein Drittel geringer. Damit befinden sich 2623 männliche AOK-Versicherte im Landkreis Schwäbisch Hall wegen Depressionen in Behandlung, 2010 waren es noch 1818 Männer.
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