Die 1950er-Jahre waren aus psychiatrischer Sicht ein Gründerjahrzehnt, in dem viele Psychopharmaka und neue Wirkprinzipien entdeckt wurden. Seitdem hat es lediglich graduelle Fortschritte gegeben. Professor Dr. Tom Bschor, Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie der Schlosspark-Klinik Berlin, stellte bei einem Fachkongress die Frage nach dem Warum.
»Das psychopharmakologische Gründerjahrzehnt begann 1949 mit der Entdeckung der antimanischen Wirksamkeit von Lithium durch den australischen Psychiater John Cade«, sagte Bschor bei einer Veranstaltung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin. Zu dieser Zeit habe man allenfalls Barbiturate zur Verfügung gehabt, mit denen die Patienten sediert, aber nicht antimanisch therapiert werden konnten. So sperrte man Betroffene ein und wartete, bis sich die Manie von alleine besserte. »Dass man die Manie mit Lithium beenden konnte, war eine phänomenale Entdeckung«, sagte Bschor. Erst in den 1960er-Jahren habe sich gezeigt, dass Lithium bei bipolarer Störung auch phasenprophylaktisch wirkt.
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