Laut einer Studie des Robert-Koch-Institutes ist in Deutschland fast jeder Siebente in Deutschland von einer krankhaften Angststörung betroffen. Mit welchen Therapien kann Betroffenen geholfen werden?
Angst als Emotion hat grundsätzlich die Funktion, den Menschen vor einer Gefahr zu warnen und vor Schmerz und Verletzung zu schützen. Allerdings kann sich diese Emotion auch in krankhafter Form entwickeln. Laut Studie des Robert-Koch-Instituts erfüllt fast jeder siebte Deutsche, befragt mit Blick auf das letzte Jahr, die Diagnosekriterien für eine Angststörung.
Vermeidungsverhalten bei Angststörungen
Ein typisches Merkmal aller Angststörungen ist das Vermeidungsverhalten. Die sogenannte „Angst vor der Angst“ führt dazu, dass Betroffene versuchen, den Angstauslöser komplett zu umgehen. Dies kann die Angst verstärken oder auf andere Lebensbereiche ausweiten. Zudem schränkt es den Alltag des Betroffenen extrem ein.
Die geeignete Therapie
Welche Therapieansätze sich besonders eigenen, ist abhängig von der spezifischen Diagnose. Eine psychotherapeutische Behandlung wird von einem psychologischen Psychotherapeuten, einem Heilpraktiker für Psychotherapie sowie einem Facharzt für Psychosomatische Medizin oder Psychiatrie und Psychotherapie durchgeführt. Letztere haben zudem die Möglichkeit, bei Bedarf Medikamente zu verschreiben. Zunächst muss der Spezialist entscheiden, ob es sich um eine Angststörung handelt oder ob die erlebten Symptome Ausdruck einer anderen psychischen Erkrankung wie etwa einer Depression oder Zwangserkrankung sind.
Es kann auch vorkommen, dass eingenommene Medikamente Ängste hervorrufen oder auch verstärken. Manchmal ordnen Betroffene Angstsymptome wie starkes Herzklopfen, Schwindelgefühle und Übelkeit falsch ein. Sie erleben dann vorrangig die körperlichen Symptome, ohne zu erkennen, dass die Probleme psychischer Natur sind. In diesen Fällen muss zusätzlich ein Arzt körperliche Ursachen wie etwa eine Herzerkrankung oder Stoffwechselstörung ausschließen. Generell gilt, dass nicht jede Angststörung zwangsläufig zu gravierenden Beeinträchtigungen im Leben einer Person führt und immer einer Behandlung bedarf. Wer so gut wie nie auf eine Schlange trifft, wird aufgrund seiner Schlangen-Phobie keinen besonderen Leidensdruck verspüren.