Sa. Dez 21st, 2024

    1000509261001_1980656760001_BIO-Biography-Sigmund-Freud-LFWenn man jemandem alles verziehen hat, ist man mit ihm fertig.

    Die Tabuvorschriften waren das erste Recht.

    Die Menschen haben es jetzt in der Beherrschung der Naturkräfte so weit gebracht, daß sie es mit deren Hilfe leicht haben, einander bis auf den letzten Mann auszurotten. Sie wissen das, daher ein gut Stück ihrer gegenwärtigen Unruhe, ihres Unglücks, ihrer Angststimmung.

    Nachdem der Urmensch entdeckt hatte, daß es – wörtlich so verstanden – in seiner Hand lag, sein Los auf der Erde durch Arbeit zu verbessern, konnte es ihm nicht gleichgültig sein, ob ein anderer mit oder gegen ihn arbeitete.

    Der Mensch muß außer dem Mitleid für andere auch Rücksicht für sich selbst haben.

    Die individuelle Freiheit ist kein Kulturgut.
    Sie war am größten vor jeder Kultur.

    Das Ich strebt nach Lust, will der Unlust ausweichen.

    Ein im Leben wichtiger Charakter ist die Beweglichkeit der Libido, die Leichtigkeit, mit der sie von einem Objekt auf andere Objekte übergeht.

    Die Kultur muß alles aufbieten, um den Aggressionstrieben der Menschen Schranken zu setzen.

    Auf der Höhe eines Liebesverhältnisses bleibt kein Interesse für die Umwelt übrig.

    Infolge dieser primären Feindseligkeit der Menschen gegeneinander ist die Kulturgesellschaft beständig vom Zerfall bedroht.

    Wie die Triebbefriedigung Glück ist, so wird es Ursache schweren Leidens, wenn die Außenwelt uns darben läßt, die Sättigung unserer Bedürfnisse verweigert.

    Das Leben, wie es uns auferlegt ist, ist zu schwer für uns, es bringt uns zuviel Schmerzen, Enttäuschungen, unlösbare Aufgaben. Um es zu ertragen, können wir Linderungsmittel nicht entbehren.

    Normalerweise ist uns nichts gesicherter als das Gefühl unseres Selbst, unseres eigenen Ichs.

    Die Schicksalsfrage der Menschenart scheint mir zu sein, ob und in welchem Masse es ihrer Kulturentwicklung gelingen wird, der Störung des Zusammenlebens durch den menschlichen Aggressions- und Selbstvernichtungstrieb Herr zu werden.

    Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Menschen gemeinhin mit falschen Maßstäben messen, Macht, Erfolg und Reichtum für sich anstreben und bei anderen bewundern, die wahren Werte des Lebens aber unterschätzen.

    Alle Wissenschaften beruhen auf Beobachtungen und Erfahrungen,
    die unser psychischer Apparat vermittelt.

    Der Traum ist eine Psychose, mit allen Ungereimtheiten,
    Wahnbildungen, Sinnestäuschungen einer solchen.

    Es ist bemerkenswert, daß die Genitalien selbst, deren Anblick immer erregend wirkt, doch fast nie als schön beurteilt werden.

    Niemals sind wir ungeschützter gegen das Leiden, als wenn wir lieben, niemals hilfloser ungücklich, als wenn wir das geliebte Objekt oder seine Liebe verloren haben.

    Der Melancholiker zeigt eine außerordentliche Herabsetzung seines Ichgefühls, eine großartige Ichverarmung. Bei der Trauer ist die Welt arm und leer geworden, bei der Melancholie ist es das Ich selbst.

    Es gibt […] viele Wege, die zu dem Glück führen können, wie es dem Menschen erreichbar ist; keinen, der sicher dahin leitet.

    Die große Mehrzahl der Menschen arbeitet nur notgedrungen, und aus dieser natürlichen Arbeitsscheu der Menschen leiten sich die schwierigsten sozialen Probleme ab.

    Wir werden die Natur nie vollkommen beherrschen; unser Organismus, selbst ein Stück dieser Natur, wird immer ein vergängliches, in Anpassung und Leistung beschränktes Gebilde bleiben.

    Gewollte Vereinsamung, Fernhaltung von den anderen ist der nächstliegende Schutz gegen das Leid, das einem aus menschlichen Beziehungen erwachsen kann.

    Auf der Höhe der Verliebheit droht die Grenze zwischen Ich und Objekt zu verschwimmen. Allen Zeugnissen der Sinne entgegen, behauptet der Verliebte, daß Ich und Du eines seien, und ist bereit, sich, als ob es so wäre, zu benehmen.

    Gegen Angriffe kann man sich wehren. Gegen Lob ist man machtlos.

    Wie der Planet noch um seinen Zentralkörper kreist, außer daß er um die eigene Achse rotiert, so nimmt auch der einzelne Mensch am Entwicklungsgang der Menschheit teil, während er seinen eigenen Lebensweg geht.

     

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