Abschlussarbeit für die fachspezifische Ausbildung in Existenzanalyse
Angsterkrankungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen. Angst kann aus unterschiedlichen Perspektiven wahrgenommen werden. Zu den wichtigsten Störungsbildern zählen die Sozialphobie, die generalisierte Angststörung, die Agoraphobie und Panikerkrankungen. Erscheinungsform, Verlauf, Verbreitung und diagnostische Aspekte zur Klassifikation, Differenzialdiagnostik und Komorbidität dieser Störungen werden skizziert. Die wichtigsten neuronalen Prozesse, die mit Angsterkrankungen verbunden sind, zeigen die biologische Perspektive der Angst. Neben diesen medizinischen Perspektiven wird das Phänomen Angst aus Sicht der Existenzphilosophie von Heidegger und Kierkegaard als grundlegend und zum Menschsein gehörend verstanden. Aus Sicht der Existenzphilosophen verstanden, ist Angst nicht nur eine Erkrankung, sondern birgt auch die Möglichkeit auf die Tiefenschichten des Daseins zu verweisen und zu gelangen. Die Existenzanalyse greift sowohl den Gedanken des Verweises auf die Tiefenschicht des Daseins, als auch das Einschränkende und Störende der Angst in der Angsttherapie auf. Anhand eines detaillierten Fallbeispiels zur Angsttherapie werden die wichtigen existenzanalytischen Behandlungsmethoden dargestellt. Dem ausführlichen, praktischen Behandlungsbeispiel ist eine Übersicht des existenzanalytischen Verständnisses der Angst und den Methoden der Existenzanalyse zur Angsttherapie vorangestellt.