So. Dez 22nd, 2024

    Der Schauspieler Robin Williams – er hatte den Freitod gewählt. Der Hollywood-Star litt unter Depressionen und Angstzuständen. Fans können ihn ein letztes Mal Anfang 2016 auf der Leinwand sehen – in dem nachdenklichen Film „Boulevard“.

    Er selbst hätte sicher darüber schmunzeln können: Als vor genau einem Jahr der Schauspieler Robin Williams (1951-2014) verstarb, stiegen die Suchanfragen bei Google für den Sänger Robbie Williams extrem an. Für viele Suchende im Netz war der kleine aber feine Unterschied beim Vornamen im Schock über die Nachricht wohl zu viel. Doch nicht Robbie war am 11. August 2014 verstorben, sondern eben Robin. Da dieser für seinen feinen Humor bekannt war, mag die Vermutung eines Lächelns auf Robins Gesicht ob dieser makabren Verwechslung erlaubt sein.

    Ein Jahr ist es nun also schon her, dass sich Williams das Leben genommen hat. Als eine der Ursachen für den Suizid gelten klinische Depressionen. Zudem litt er unter Angstzuständen und befand sich im Anfangsstadium von Parkinson. Immer wieder kämpfte er gegen seine Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Rückfällig wurde er mehrmals, kurz vor seinem Tod ließ er sich in ein Rehabilitationszentrum einweisen. Eine lange Krankheits- und Leidensgeschichte, die abermals zeigt, dass die schwere Krankheit Depression einen jeden treffen kann – auch Menschen, die auf den ersten Blick fröhlich wirken oder zumindest so wirken wollen.

    Kampf gegen Depressionen
    Williams Ehefrau, Susan Schneider, mit der der Schauspieler seit 2011 verheiratet war, richtete noch am Todestag bewegende Worte an die Öffentlichkeit: „Heute Morgen habe ich meinen Ehemann und meinen besten Freund verloren und die Welt einen ihrer beliebtesten Schauspieler und liebenswürdigsten Menschen. Mein Herz ist völlig gebrochen. Ich hoffe, in den Erinnerungen wird nicht sein Tod vorherrschen, sondern die unzähligen Momente des Spaßes und des Lachens, die er Millionen gab.“ Trauer und Lachen lagen bei Williams oft nah zusammen. Für das Publikum war er der Mann, der die anderen zum Lachen brachte, privat kämpfte er gegen seine Dämonen.

    Besonders rührend war die Reaktion seiner Tochter Zelda, die sich nicht unmittelbar nach dem Ableben ihres Vaters, sondern gut zwei Monate danach an die Öffentlichkeit wandte. Für ihre bewegenden Worte hatte sich Zelda den 10. Oktober ausgesucht, den „Internationalen Tag der seelischen Gesundheit“. Auf Twitter erinnerte sie daran, dass seelische Krankheiten von der Umgebung oft falsch aufgenommen werden. Sie forderte zudem die Öffentlichkeit auf, toleranter zu sein. Sie schloss das Posting mit persönlichen Worten: „Mein Vater hat sein Leben lang offen gegen die Depression gekämpft, im Allgemeinen und für sich selbst. Egal, was irgendjemand sagt, es ist ein KAMPF. Kämpft weiter.“
    Doch wie so oft in Todesfällen hielt die Trauer nur so lange an bis es um das Erbe ging. So auch bei Williams. Auf der einen Seite war da seine dritte Ehefrau Schneider, auf der anderen Seite die drei Kinder aus den früheren Ehen, Cody, Zelda und Zachary. Es ging wohl vor allem um persönliche Erinnerungsstücke, zur Abwechslung mal nicht um den schnöden Mammon. Schön auch, dass man sich dann doch dezent vor Gericht einigen konnte und das Ganze nicht in einer Schlammschlacht in den Medien ausartete.

    Letzter Film erscheint im Januar 2016

    Ein plötzlicher Tod von Künstlern, egal ob Schauspieler oder Musiker, bringt es oft mit sich, dass nach dem Tod noch unveröffentlichte Werke auftauchen. Von Auftauchen kann bei Williams‘ letztem Film nicht unbedingt die Rede sein, doch sein letzter Streifen kommt mit dem doch recht großen Abstand von eineinhalb Jahren in die Kinos. „Boulevard“ heißt er. Darin geht es um einen gut 60-jährigen Mann, der in der Routine seines Lebens feststeckt. Bis er einen jungen Stricher aufsammelt und sich dadurch vieles verändert. In den deutschen Kinos ist der Film erst ab dem 21. Januar 2016 zu sehen. Für viele Williams-Fans ein Muss, doch auch so scheint der Film, glaubt man den Kritikern, ein gelungenes Werk zu sein.

    Insgesamt drei Mal war der Schauspieler mit der kompakten Figur in seiner Karriere als bester Hauptdarsteller für den Oscar nominiert worden: Für „König der Fischer“, „Good Morning Vietnam“ und „Der Club der toten Dichter“. Immer ging er leer aus. Bekommen hat er ihn schließlich für seine Nebenrolle eines Psychiaters in „Good Will Hunting“ . Neben vielschichtigen Figuren aus den oben genannten Filmen bleibt er dem Publikum vor allem in lustigen Rollen in Erinnerung. Als Frau verkleidet in „Mrs. Doubtfire“, als Außerirdischer in der Serie „Mork vom Ork“. Für die Kinder in „Jumanji“ oder „Nachts im Museum 2“. Williams bewegte alle mit seinen schauspielerischen Darstellungen, egal ob groß oder klein. Das ist wohl sein größtes Vermächtnis.

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