Gute Erfolgschancen eine Phobie in den Griff zu bekommen bieten Verhaltenstherapien.
Wer extreme Angst hat, bekommt Herzrasen und bemerkt eine unangenehme Übelkeit. Kalter Schweiß tritt auf die Stirn und gleichzeitig strömt eine gewaltige Hitze durch den ganzen Körper. Solch ein ausgeprägtes Angstgefühl tritt auch bei Phobien auf. Wer beispielsweise Angst vor Spritzen hat, leidet unter einer sogenannten spezifischen Phobie. Zu solchen spezifischen Phobien gehören auch die Angst vor Spinnen, die Flugangst oder die Platzangst.
Relativ viele Menschen leiden unter einer Spritzen-Phobie, bei der es sogar zu Ohnmachtsanfällen kommt. 75 Prozent der Spritzen-Phobiker haben tatsächlich eine so ausgeprägte Angst vor dem Piks, dass sie beim Arztbesuch das Bewusstsein verlieren. Etwa ein Zehntel der Bevölkerung leidet unter dieser Furcht vor Spritzen. Wer diese Form der Phobie bei sich bemerkt, meidet Arzt- und Krankenhausbesuche und nimmt Krankheit oder Schmerz in Kauf. Das Problem wird jedoch oft ignoriert und verharmlost, obwohl dieses Krankheitsbild bekannt und anerkannt ist.
Angst aushalten – Das muss gelernt werden
Gute Erfolgschancen eine Phobie in den Griff zu bekommen bieten Verhaltenstherapien. Als erstes lernen die Betroffenen, wie man es verhindert ohnmächtig zu werden. Das erreichen sie durch Muskelanspannung und bewusster Atmung. Hat der Phobiker das unter Kontrolle, muss er sich Videos und Fotos von Spritzen ansehen, Spritzen auspacken und sie berühren. Solch eine Therapie kann bis zu drei Jahre in Anspruch nehmen. Die Krankenkassen übernehmen meist die Kosten hierfür.
Phobien – Oft familiär bedingt
Viele Menschen, die unter einer Phobie leiden haben einen engen Verwandten, der ebenfalls eine übertriebene Furcht vor gewissen Situationen hat.
Fazit:
Die Angst vor Spritzen kann die Therapie leider meist auch nicht nehmen, aber der Betroffene lernt besser damit umzugehen. Durch gezielte Vorbereitung auf Arzttermine wird zumindest die drohende Ohnmacht verhindert.
Quelle: Spiegel.de