Sa. Dez 21st, 2024

    Virtuelle Konfrontation mit Phobien
    Virtuelle Therapien gegen Phobien werden zum Beispiel am King’s College in London erforscht. Sei es die Konfrontation mit Arachnaphobie (Angst vor Spinnen), Klaustrophobie (Angst vor Enge) oder soziale Phobien. Das Anwendungsfeld ist groß.

    Aktuell findet eine Feldstudie zur Paranoia-Therapie statt, in der Patienten in eine virtuelle Bar gehen sollen, wo sie mit den Avataren der künstlichen Umgebung interagieren müssen. Die Avatare sind bewusst künstlich dargestellt, besprochen werden sie jedoch über Mikrofone von echten Psychologen. Während man mit diesen übt, alltäglichen Smalltalk zu führen, hört man im Hintergrund, wie andere Gäste über einen reden oder sich lustig machen. „Dies soll zur Konzentration dienen und den Umgang in gesellschaftlichen Rahmen fördern. Wir versuchen herauszufinden, ob eine künstliche Umgebung zur Bewältigung von sozialen Ängsten förderlich sein kann, um Menschen auf reale Situationen vorzubereiten.“ meint Prof. Thomas Craig vom King’s College Institute of Psychiatry (IoP).

    Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die niederländische Firma IgnisVR. In einem virtuellen Raum werden die Anwender mit digitalen Spinnen konfrontiert. „Wir haben es hier mit einem Effekt des Uncanny Valley zu tun. Die virtuelle Konfrontation ist bewusst künstlich gehalten, um den Anwender klar zu zeigen, dass diese Situation nicht real ist, wenngleich sie durch die virtuelle Umgebung realer wirkt als bei der Betrachtung einer echten Spinne in einem normalen 2D-Film. So ist eine bessere Lernerfahrung möglich.“ ist Martijn Segers, CEO von IgnisVR überzeugt.

    Virtual Reality für Medizinisches Training
    Virtuelle Realität ermöglicht aber auch das risikofreie sammeln praktischer Erfahrungen von lebensrettenden Prozeduren. Next Galaxy und das VR HealthNet versuchen hier beispielsweise virtuelle Räume zu schaffen, die möglichst realistische Erfahrungen an virtuellen Patienten ermöglichen. Sei es eine schwierige Operation am Gehirn oder der einfache Zahnarztbesuch, überall finden sich bereits erste Feldversuche. Auch die Steuerung von Operations-Robotern, welche Bewegungen vollziehen, die teilweise für menschliche Hände unmöglich geworden sind, können so trainiert und durch eine VR-Brille besser gesteuert werden.

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