Sa. Apr 20th, 2024

Hintergrund: Die Wirksamkeit von körperorientiertem Yoga in der Behandlung psychischer Störungen wurde in zahlreichen Studien untersucht. In der vorliegenden Arbeit werden die Publikationen metaanalytisch zusammengefasst.

Methoden: Eingeschlossen wurden Studien mit erwachsenen Patienten, die an einer psychischen Störung (Diagnose nach ICD oder DSM) mit mindestens milder Symptomausprägung litten, und die die Wirksamkeit von Hatha-Yoga beziehungsweise körperorientiertem Yoga mit Asanas und Pranayama als obligaten Bestandteilen untersuchten. Primärer Endpunkt war die störungsspezifische Symptombelastung. Es erfolgte eine systematische Literatursuche in den Datenbanken PubMed, Web of Science, PsycINFO, ProQuest und mit Hilfe der Suchmaschine Google Scholar sowie eine Handsuche in Referenzlisten von Metaanalysen und Primärstudien sowie in Fachzeitschriften.

Ergebnisse: Es konnten 25 Studien, in die 1 339 Patienten eingeschlossen waren, ausgewertet werden. Hinsichtlich des primären Endpunkts Symptombelastung zeigte sich ein großer, signifikanter Effekt von Yoga (Hedges’ g = 0,91; 95-%-Konfidenzintervall [KI] [0,55; 1,28]; „number needed to treat“ [NNT]: 2,03) mit substanzieller Heterogenität (I2 = 69,8 %) im Vergleich zu unbehandelten Kontrollgruppen. Zudem fanden sich kleine, signifikante Effekte von Yoga im Vergleich zu Aufmerksamkeitskontrolle (g = 0,39; [0,04; 0,73]; NNT: 4,55) und Sport (g = 0,30; [0,01; 0,59]; NNT: 5,75) sowie eine ähnliche Wirksamkeit wie bei einer psychotherapeutischen Standardbehandlung (g = 0,08; [−0,24; 0,40]; NNT: 21,89). Aufgrund des vergleichsweise hohen Verzerrungsrisikos müssen die Ergebnisse vorsichtig interpretiert werden.

Schlussfolgerung: Körperorientiertes Yoga mit den zentralen Bestandteilen Asanas und Pranayama stellt einen vielversprechenden komplementären Ansatz in der Behandlung psychischer Störungen dar, den es in weiteren qualitativ hochwertigen Studien zu untersuchen gilt.

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Von Sebastian

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