Fr. Mrz 29th, 2024

1989 litten 1.1% aller Jugendlichen an Sozialer Phobie. Damals war Mark Zuckerberg, späterer Gründer von Facebook fünf Jahre alt, ein Soziales Netzwerk wie Facebook war damals unvorstellbar. Im Jahre 2010 sind schon 10% aller Schweizer Halbwüchsigen an Sozialer Phobie erkrankt. Ganze 84% besitzen ein Profil auf einem der zahlreichen Sozialen Netzwerke, Spitzenreiter ist „Facebook“. Dabei müsste doch schon der Begriff „Soziales Netzwerk“ abschreckend auf jeden Sozialphobiker wirken, da sich diese vor Beobachtung und Bewertung anderer fürchten. Warum lässt sich dennoch eine gegenteilige Tendenz beobachten?

 

Gehen wir dazu erst einmal der Krankheit „Soziale Phobie“ auf den Grund. Unter Sozialer Phobie wird die Angst, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen und sich peinlich oder unangemessen zu verhalten, verstanden. Zentral sind hierbei die Furcht vor Kritik und Bewertungsangst. Die Folge sozialer Angst ist ein Vermeidungsverhalten sozialer Kontakte und Leistungssituationen, es kommt zu einem Rückzug aus der Öffentlichkeit. Das Besuchen von Partys, Begegnungen mit unbekannten Personen oder Vorträge in der Schule werden zu unüberwindbaren Hürden. So katapultierten sich Sozialphobiker wegen ihrer Furcht vor negativer Bewertung letztendlich selbst ins Abseits, ohne zu bemerken, dass es zumeist nur sie selbst sind, die eine schlechte Meinung von sich haben, und nicht ihr Umfeld. Für alle in der Einsamkeit gestrandeten Sozialphobiker, stellt sich jedoch heute nicht mehr die Frage, ob man denn Briefmarken sammelt, oder doch lieber Kartenhäuser baut, schliesslich gibt es ja nun Facebook. Geschaffen von einem Sozialphobiker für Sozialphobiker.

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Von Sebastian

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