Fr. Mrz 29th, 2024

Ängste im Vorstellungsgespräch sind ähnlich wie Prüfungsängste eine Form der Bewertungsangst. Diese taucht insbesondere dann auf, wenn eine bestimmte Situation nicht vollkommen kontrolliert werden kann.

Ängste, die Bewerber oft in einem Vorstellungsgespräch beschleichen, sind beispielsweise Angst vor Versagen und persönlicher Abweisung, aber auch die Angst, schlechter zu sein als die übrigen Bewerber oder auf schwierige oder peinliche Fragen nicht richtig reagieren zu können und sich damit lächerlich zu machen.

Angst und Nervosität sind bis zu einem gewissen Grad allerdings ganz normal und können sogar bewirken, sich besser auf eine Situation konzentrieren zu können. In den meisten Fällen hilft eine gute Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch, um die Angst zu minimieren. Wird die Anspannung jedoch trotzdem zu groß, können kurzfristig Atemübungen, Entspannungstechniken und leichte Bewegung (z. B. ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft) dabei helfen, den Kopf wieder freizubekommen und Stress abzubauen.

Zudem können positive Selbstinstruktionen sinnvoll sein, um negative Gedanken abzuschwächen: zum Beispiel „Ich wurde im Gegensatz zu vielen anderen Bewerbern eingeladen – jetzt kann ich zeigen, was ich kann!“ oder „Ich bin gut vorbereitet, warum soll es also nicht klappen?“. Denn wer schon mit der Einstellung ins Bewerbungsgespräch geht, dass er sowieso versagen wird und sich absolut keine Fehler erlauben darf, signalisiert dies auch (meist unbewusst) in Körpersprache und Aussagen. Und trägt so (ebenfalls unbewusst) dazu bei, dass sich die eigenen Erwartungen erfüllen.

Bei einigen Bewerbern äußert sich die Angst allerdings so dramatisch, dass bei ihnen psychosomatisch bedingte Symptome wie Herzrasen, Schweißausbrüche, plötzliche Übelkeit, Atembeschwerden oder mentale Blockaden (z. B. totaler Blackout) auftreten. In diesen Fällen ist es ratsam, sich professionelle Hilfe zu suchen. Denn Ängste sind meist erlernt (z. B. schlechte Erfahrungen aus früheren Vorstellungsgesprächen oder mit fremden Situationen und Personen) oder resultieren aus mangelndem Selbstvertrauen oder zu hohen Ansprüchen an die eigene Person. Eine professionelle Beratung kann dabei helfen, solche Ängste auch wieder zu „verlernen“ und eine positive und realistische Selbsteinschätzung zu entwickeln.

Unterstützung beim konstruktiven Umgang mit Vorstellungsängsten wird aber zum Beispiel auch in speziellen Bewerbungstrainings und -seminaren angeboten. Teilnehmer können hier unter anderem die Angst vor Vorstellungsgesprächen verlieren, indem sie lernen, wie man sich richtig auf solche Gespräche vorbereitet, oder die befürchteten Situationen in Rollenspielen gemeinsam mit erfahrenen Trainern oder Coaches simulieren.

Quelle: http://arbeits-abc.de

Von Sebastian

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